Wir stellen die Grossen des Jazz und verwandter Musiksparten in exemplarischen Aufnahmen vor – im Gespräch mit Gästen, die sich bestens auskennen im weiten Feld...
Vor 20 Jahren ging die erste Jazz Collection über den Sender. Thema: Count Basie, der swingende Big Band-Leader und Graf des groovenden Grossklangkörpers.
Zwanzig Jahre nach der ersten Sendung freuen wir uns, in einer Spezialwoche Studierende aus der ZHdK (Zürcher Hochschule der Künste), der HKB (Hochschule der Künste Bern) und der HSLU (Hochschule Luzern) zu Gast zu haben. Musikerinnen und Musiker aus der Gen Z, die sich begeistern können für Musikschaffende, auf deren Schultern sie stehen.
Für die Sängerin Maïka Nimi und den Saxophonisten Maurice Storrer gehört Basie mit seinem Sound da definitiv mit dazu. Warum das so ist, und wie Basie es geschafft hat, nach eher zähen Anfangsjahren zum Chef der langlebigsten Big Band überhaupt zu werden, das diskutieren sie vor Publikum, in der Jazz Collection mit Jodok Hess.
Die gespielten Titel:
Interpret:in: Titel (Album / Label)
Count Basie: The Kid from Red Bank (The Atomic Mr. Basie / EMI)
Count Basie: One O'Clock Jump (The Original Decca Recordings / MCA Records)
Count Basie feat. Billie Holiday: I Can't Get Started (Billie Holiday: The Legacy (1933-1958 / Columbia)
Count Basie: Dickie's Dream (The Essential Count Basie, Vol.2 / CBS)
Count Basie Kansas City Seven: Lester Leaps in (The Definitive Lester Young / Verve)
Count Basie Octet: Moten Swing (The Essential Count Basie, Vol.3 / CBS)
Count Basie Octet: Little White Lies (Count Basie: The Octet Sounds / Ocium Recordings)
Count Basie: 'S Wonderful (The Greatest!! Count Basie Plays Joe Williams Sings Standards / Verve)
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1:00:02
20 Jahre Jazz Collection! #2: Coleman Hawkins
Das Tenorsaxofon schleppt in den 1930ern den Ruf des behäbigen Tieftöners mit sich rum. Coleman Hawkins befreit es aus dem Big Band Satz und erfindet es neu als Soloinstrument.
Behäbig? Sperrig? Mitnichten. Wenn dieser junge Mann ins Horn bläst, sprudelt es. Dank seiner umwerfenden Technik brilliert Coleman Hawkins selbst in den höchsten Tempi und mit bisher ungehörten Tonfolgen. So inspiriert er Generationen von Musikern nach ihm. Und in Balladen entlockt Hawkins seinem Tenorsaxofon einen Sound, um den ihn Musikerinnen und Musiker bis heute beneiden. Voller Bewunderung ist zum Beispiel Robert Soltermann. Der 22jährige Saxofonist macht gerade seinen Bachelor am Jazzcampus in Basel. Und träumt von einem Masterstudium in London. Auch wenn Coleman Hawkins sein Urgrossvater sein könnte und ihre musikalischen Visionen weit auseinanderklaffen, fühlt sich Soltermann ihm dennoch nahe. Denn Hawkins verkörpere Qualitäten, die Jazz für ihn bis heute ausmachen, Offenheit, Neugierde und Anpassungsfähigkeit.
Zum 120. Geburtstag von Coleman Hawkins und zum 20. Jubiläum der «Jazz Collection» ist Robert Soltermann im Gespräch mit Annina Salis. Dieses Gespräch ist im Studio gefilmt worden, so dass Sie es sich für einmal auch ansehen können.
Die gespielten Titel:
Interpret:in: Titel (Album / Label)
Coleman Hawkins: Smoke Gets in Your Eyes (Coleman Hawkins: Good Old Broadway / Prestige)
Henderson's Club Alabama Orchestra: Old Black Joe's Blues (Fletcher Henderson and His Orchestra / Classic Records)
Spike Hughes and His (Negro) Orchestra: Donegal Cradle Song (Coleman Hawkins: In the Groove 1926-1939 / Indigo)
Coleman-Grappelli -Reinhardt: Stardust (Django Reinhardt: 1910-1953 / EMI)
Coleman Hawkins Trio: Singing in the Groove (Coleman Hawkins 1936-38 / Membran Music)
Coleman Hawkins and His Orchestra: How Deep Is the Ocean (Coleman Hawkins, Ben Webster, Julian Dash: Sax Vol.1 / EMP, Doctor Jazz)
Coleman Hawkins Encounters Ben Webster: La Rosita (Compact Jazz: Coleman Hawkins / Ben Webster / Verve)
Duke Ellington Meets Coleman Hawkins: The Ricitic (Duke Ellington Meets Coleman Hawkins / Impulse!)
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1:00:12
20 Jahre Jazz Collection! #1: Shirley Horn mit Elina Bächlin
In unserer Jazz Collection-Jubiläumswoche haben wir lauter Studierende zu Gast, Musikerinnen und Musiker aus der Gen Z, die über Jazzgrössen reden, auf deren Schultern sie stehen.
Den Anfang macht die Sängerin und Pianistin Elina Bächlin von der ZHdK. Sie diskutiert über die Entdecktung der Langsamkeit und die grosse Kunst von Shirley Horn, Piano und Gesang als ein einziges Instrument zu verstehen - in der Jazz Collection mit Jodok Hess.
Die gespielten Titel:
Interpret:in: Titel (Album/Label)
Shirley Horn: Like Someone in Love (Embers and Ashes/Jazz Root Records)
Shirley Horn: The Good Live (Shirley Horn With Horns/Mercury)
Shirley Horn: I Got It Bad And That Ain't Good (I Thought About You/Verve)
Shirley Horn: You Won't Forget Me (You Won't Forget Me/Verve)
Shirley Horn: Here's to Life (Here's to Life/Verve)
Shirley Horn: My Man's Gone Now (I Remember Miles/Verve)
Shirley Horn: My Funny Valentine (I Remember Miles/Verve)
Shirley Horn: Maybe September (May the Musik Never End/Verve)
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1:00:11
Authentisch in allem: Der Singersongwriter Ben Harper
Mit seinem akustischen Sound und seiner ungeschliffenen Stimme hat Ben Harper vor dreissig Jahren seine Karriere begonnen. Schon damals klang es in den Hitparaden anders – viel poppiger!
Ben Harper ist sich musikalisch treu geblieben und hat über die Jahre eine treue Fangemeinschaft aufgebaut.
Roman Hošek und sein Gast, der Singer-Songwriter William White, hören in dieser Ausgabe gebannt Ben Harpers Songs, sprechen über sein Künstlerdasein und bewundern seine authentischen Ausdruck.
Die gespielten Titel
Interpret:in: Titel (Album / Label)
Ben Harper: Remember (Remember (Single) / Virgin Records)
Ben Harper: Jah Work (The Will to Live / Virgin Records)
Ben Harper & The Innocent Criminals: Steal My Kisses (Burn to Shine / Virgin Records)
Ben Harper & The Innocent Criminals: Diamonds on the Inside (Diamonds on the Inside / Virgin Records)
Ben Haper & The Blind Boys of Alabama: Mother Pray (There Will Be a Light / Virgin Records)
Ben Harper & The Innocent Criminals: Paris Sunrise #7 (Lifeline / Virgin Records)
Ben & Ellen Harper: A House Is a Home (Childhood Home / Fantasy Records)
Ben Harper, Charlie Musselwhite: No Merci in This Land (No Mercy in This Land / Anti Records)
Ben Harper: Problem Child (Bloodline Maintenance / Chrysalis)
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1:00:02
«Luka» und «Tom’s Diner»: Suzanne Vegas eindringliche Coolness
Ob eine Alltagsbegegnung im Kaffee oder ein Missbrauchsdrama in der Nachbarschaft: Suzanne Vega beschreibt ihr New Yorker Umfeld nüchtern und offen – und genauso pur wie ihre Beobachtungen klingt oft die Musik der Folk-Sängerin und Gitarristin.
Ihre wechselnden musikalischen Partner betten ihre Songs zwar in verschiedene Klangfarben. Aber Suzanne Vegas kühle, elegante Stimme bleibt von Album zu Album konstant. Entwaffnend ihr Umgang mit den eigenen Limitationen: Hat ihre Stimme einen kleinen Umfang, macht sie genau dies zu ihrem Markenzeichen, fehlt eine Begleitung am Piano, singt sie Acappella (so geschehen in ihrem Hit Tom’s Diner). So ist die 65jährige eine Künstlerin, die über die Jahrzehnte hinweg den Nerv hatte, zu sich und ihrer Eigenart zu stehen. Es ist sicher auch diese Unabhängigkeit, die Suzanne Vega eine eindringliche Coolness verleiht. Zusammen mit ihrer Präsenz als Dichterin: ruhig beobachtend, reflektierend und mit dem Mut, offene Fragen in den Raum zu stellen, ohne die Umstände zu bewerten. Eine Haltung, die sie wohl im Buddhismus entdeckt hat, den sie seit langem praktiziert.
Suzanne Vegas Kunst des Understatements fasziniert auch die Ostschweizer Sängerin und Komponistin Gabriela Krapf. Sie kennt die Singer Songwriterin seit ihrer Kindheit und ist in der Jazz Collection Gast von Annina Salis.
Erstausstrahlung: 09.07.2024
Wir stellen die Grossen des Jazz und verwandter Musiksparten in exemplarischen Aufnahmen vor – im Gespräch mit Gästen, die sich bestens auskennen im weiten Feld von Blues bis World. Analysen haben hier ebenso Platz wie Anekdoten.